
„Ich wünschte, ich wär ein Elefant!“, dachte der Igel, als er zwischen den bunten Blättern, die am Boden lagen, hervor lugte. Er reckte seinen Hals dabei so weit aus dem Laub, wie sich ein Igelhals eben recken ließ. Und er sah von Weitem dem Elefanten zu, wie er sich hin und her wiegte in seinem Gehege. Hin und her, und her und hin. Das tat der Elefant sehr oft, um nicht zu sagen den ganzen Tag. Und wenn er es nicht tat, dann biss er gerade in sein Elefantenessen, was ihm der Zoomensch zuvor hingestellt hatte. Und danach wurde der Elefant von dem Zoomenschen noch abgebraust und geputzt und auch ein bisschen gestreichelt. „Wäre ich ein Elefant müsste ich mir keine Äpfel suchen und auch keine Nüsse und überhaupt müsste ich den ganzen Tag nur stehen und mich hin und her wiegen!“, dachte der Igel still bei sich.

Es war Herbst im Zoo und die Blätter fielen schon von den Bäumen. Und der Zoomensch kam jetzt sehr oft zu dem Elefanten und brachte ihm sehr viel Essen und holte ihn abends nach drinnen, wenn es dunkel und kalt wurde. Bald kam der Winter, das wusste der Igel, und da würde es sehr früh dunkel und kalt werden. Und beim Igel war kein Zoo und auch kein Zoomensch, der ihm sein Igelessen bringen würde. Und da war auch kein drinnen, in das er gehen konnte. Der Igel lief am Zaun entlang, vorbei am Elefantengehege, vorbei an den Giraffen, die die letzten grünen Blätter von den Bäumen zupften. Er lief vorbei an den rosa Vögeln, dessen Namen er vergessen hatte und die auf einem Bein standen, ohne dabei umzufallen. Er lief vorbei an den bunten Enten und den zotteligen Kühen, vor denen er sich ein wenig fürchtete, weil sie so lange schwarze Haare hatten und große, dicke Hörner. Er lief weiter und weiter, bis ihm seine Igelfüße weh taten und er kurz Pause machte.

„He Du!“, blökte es neben ihm. Das Schaf sah ihn mit großen Schafsaugen an. „Was machst Du da? Stapfst den ganzen Weg von den Elefanten bis hierher, die Nase am Boden, und das so schnell, als wäre der Zoowärter hinter Dir her!“ Der Igel war sehr erstaunt, denn es war das erste Mal, dass er ein Schaf sprechen hörte. Das wollte er dem Schaf sagen, doch es kam anders. „Ich wollt‘ ich wär ein Elefant!“ platzte es aus dem Igel heraus. „Und ich wünschte, ich wär ein Igel!“ antwortete das Schaf. „Dann könnte ich der doofen Ziege da drüben im Gehege meine Stacheln in die Rippen rammen, wenn sie mir wieder mein Futter klaut!“ Da musste der Igel lachen, sehr laut und sehr lange. Und das Schaf gab ihm einen Apfel, den es heimlich hinter einem Baum vor der doofen Ziege versteckt hatte.